Jury hat entschieden, wer den mit 5.000 Euro dotierten Preis erhält

Nominierte für den „Herzenssache“ – der Preis der Volksbank in der Ortenau für soziales Engagement stehen fest

Offenburg, 10.10.2016

Der Volksbank in der Ortenau liegt nicht nur ihr Bankgeschäft am Herzen sondern auch die soziale Verantwortung für Menschen und Organisationen, die Hilfe und Unterstützung brauchen welche oft nur durch ehrenamtlich tätige Mitmenschen geleistet werden kann. Dies beweisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren „Gemeinsam Zukunft“  Aktionen nunmehr  im 3. Jahr im gesamten Geschäftsgebiet – und ab dem nächsten Jahr auch in der Region Achern.

Für dieses Engagement wurde die Bank aber nicht nur ausgezeichnet, sondern hat selbst einen Sozialpreis ausgeschrieben – zum einen, um das Rampenlicht auf die vielen, vielen sozial engagierten und ehrenamtlich aktiven Bürger zu lenken und zum anderen die noch nicht aktiven zum Mitmachen anzuregen.

„Ausgehend von der eigenen positiven Erfahrung wollen wir in diesem Jahr mit unserem Preis „Herzenssache“ anderen – ebenso anerkennenswerten Projekten und ehrenamtlichem Engagement – eine Bühne bieten. Der Preis ist mit einem Betrag von 5.000 Euro ausgestattet und zählt damit zu den höchst dotierten Sozialpreisen  in Baden-Württemberg“, so Markus Dauber, Vorstandsvorsitzender der Volksbank in der Ortenau. Besonders stolz ist Dauber, dass die Bank den Bundesminister für Finanzen, Herrn Dr. Wolfgang Schäuble als Schirmherrn gewinnen konnte.

Aufgrund der Ausschreibung hat die Bank insgesamt 48 Projektbewerbungen und Nominierungen erhalten. Alle eingereichten Projekte und Aktivitäten seien beeindruckend und verdienen unser aller Respekt und unsere Unterstützung. Dennoch musste die Volksbank sich gemäß den Ausschreibungsbedingungen für drei Nominierungen entscheiden, aus denen der Gewinner des Sozialpreises der Volksbank in der Ortenau 2016 gewählt wurde.

Diese schwierigen Entscheidungen hat die Bank einer hochkarätigen und kompetenten Jury überlassen, der die Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Die Jury bestand aus Helena Gareis (Koordinatorin Kinder- und Jugendhospizdienst Ortenau), Prof. Dr. rer. pol. Thomas Baumgärtler (Hochschule Offenburg), Dirk Döbele (Geschäftsführer Vinzentiushaus Offenburg GmbH), Achim Feyhl (Vorstandsvorsitzender Lebenshilfe Offenburg - Oberkirch e.V.) und Clemens Fritz (Vorstand ehem. Volksbank Achern).

Mit diesen drei nominierten Projekten wurde ein Kurzvideo gedreht, welches ca. 6.000 Menschen bei allen Mitglieder- und Kundenforen der Volksbank in der Ortenau im Herbst sehen werden. Außerdem können die Nominierten dieses Video nach der Preisvergabe am 24. November 2016 anlässlich des Mitglieder- und Kundenforums „Stadt“ in der Ortenauhalle in Offenburg für ihre eigene Homepage verwenden.

Bis zum 24. November bleibt es jedoch noch ein Geheimnis, wer letztendlich der Gewinner ist und mit 5.000 Euro für seinen guten Zweck nach Hause gehen darf.

Kurzbeschreibung der drei nominierten Projekte

Projekt 1 - AMSEL-Kontaktgruppe Ortenaukreis.

Die AMSEL ist eine Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose (MS) Erkrankte sowie deren Angehörige, Freunde und Bekannte im ganzen Landkreis. Sie ist eine Gruppe von Ehrenamtlichen, welche die Selbsthilfegruppen organisieren und damit MS-Kranke in ihrem Alltag unterstützen – und dies ganz konkret. 

Sich treffen, Freundschaften schließen und pflegen - die Tage mit Leben füllen, das ist eine der Aufgaben der AMSEL. Die AMSEL-Treffen sind in Offenburg, Haslach, Achern, Kappel-Grafenhausen, Oppenau und ganz neu in Ettenheim. Dort wird zum Beispiel gebastelt. Diese Basteltätigkeit trainiert die Fingerbeweglichkeit, fördert die Konzentration und sorgt für seelische Ausgeglichenheit. Die Gruppe war auch schon in der Kletterhalle oder bietet regelmäßig Nordic Walking oder Hypotherapie an. Regelmäßig gehen sie miteinander essen, sitzen gemütlich zusammen und tauschen sich über alles, was sie bewegt aus.  Ausflüge und eine jährliche Rollstuhlfreizeit stehen ebenso auf dem Programm.  Die AMSEL berät z. B. über die Hilfsmittelversorgung, Arztversorgung oder Reha-Versorgung. Bei Fragen und Streitthemen mit der Krankenkasse und der Rentenkasse steht sie an der Seite ihrer Patienten. Sie tauscht sich regelmäßig mit den Fachkräften innerhalb ihres Landesverbandes aus und stellt bei Bedarf entsprechende Kontakte her.

Die AMSEL will mit ihrem Engagement Menschen mit Multiple Sklerose ein inhaltlich reiches Leben geben. Und sie will Barrieren abbauen. Noch immer ist in den Köpfen von vielen Menschen die MS ein Buch mit sieben Siegeln. Entsprechend hoch sind die Hemmschwellen. Die Menschen sind unsicher – können nicht mit der Krankheit umgehen. Einem Menschen, der die Diagnose MS erhält, stellt sich erst mal die ganze Welt auf den Kopf. Die AMSEL will informieren, will Ängste rund um die Krankheit bei Betroffenen, Angehörigen aber auch in der Gesellschaft abbauen. Und vor allem will sie allen MS-Kranken und ihren Familien Mut machen… denn ein Leben mit MS ist lebenswert und auch bereichernd.

Projekt 2 - „Oberkircher Lesepaten"

Ziel des Projektes ist die Sprachförderung zur sprachlichen und sozialen Integration für Kinder und Erwachsene. Zielgruppe sind Grundschulkinder, die durch auffälliges Sprach- oder Sozialverhalten einen Hilfebedarf erkennen lassen. Von den 30 Kindern im Projekt haben 16 Kindern einen Migrationshintergrund.

In einer Zeit von Tablets und Computern, wo die Menschen kaum noch ein Buch zur Hand nehmen ist Sprachkompetenz eine der wichtigsten Grundlagen für die Schul-und Bildungschancen von Kindern.

Im Gegensatz zu institutionellen Angeboten können die Lesepaten viel individueller auf ihre Lesepatenkinder eingehen und auch stärker in deren persönliches und soziales Umfeld hinein wirken. Durch diesen intensiven Kontakt werden die Sprachfähigkeit und das Sozialverhalten entscheidend verbessert. Entscheidend ist außerdem der nachhaltige Kontakt zu einer regelmäßigen Bezugsperson, die sich Zeit nimmt dem Kind zuzuhören, mit ihm zu reden, mit ihm etwas zu unternehmen, was beiden Spaß macht. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Lesepaten und Eltern kann jedes Kind individuell gefördert werden.

Seit Januar 2012 führt die Kinderschutzbund Gruppe Oberkirch das Projekt Oberkircher Lesepaten durch. Es ist beeindruckend, welche Entwicklung die von den „Lesepaten“  begleiteten Kinder innerhalb von nur einem Jahr zeigen.

3. Projekt - Bernd Wiedemer mit dem Projekt „Offene Badische Rollstuhlmeisterschaften"

Bernd Wiedemer, sitzt selbst seit 43 Jahren im Rollstuhl und weiß von was er spricht. Trotzdem hat er in den letzten Jahren sechs  offene Badische Rollstuhltennismeisterschaften und zwei Jugendmeisterschaften organisiert. Außerdem ist er selbst in der Rollstuhltennisgruppe „Ortenau" aktiv.

Nicht alle Sportler, die ein solches Schicksal haben, können ihren Sport aus eigenen Mitteln finanzieren, daher unterstützen die Vereine, Tennisclub Offenburg e.V. und der Tennisclub Lahr e.V,. die Offenen Badischen Rollstuhltennismeisterschaften.

Seit mehreren Jahren veranstalten die Vereine diese Offenen Badischen Rollstuhltennismeisterschaften, welche Wiedemer organisiert  und der Zuspruch zeigt,  dass sie auf dem richtigen Weg sind. Dieses Jahr wurden zum zweiten Mal auch noch eine Jugend Rollstuhltennismeisterschaft mit Erfolg durchgeführt. Diese Meisterschaft  ist das Highlight für die Rollstuhlakteure, da sie keine Profis sind, aber dennoch Spaß am Sport gefunden haben. Dadurch können die Sportler ihre körperlichen vitalen Funktionen der noch vorhandenen Muskeln erhalten oder versuchen diese weiter aufzubauen.

Ein großes Thema ist die Akzeptanz der Bevölkerung für Menschen mit Behinderungen und deren Leistungen sowie die Anerkennung und Inklusion - auch Förderung im weitesten Sinne. Durch die Aufnahme und Integration der behinderten Mitglieder, meist Rollstuhlfahrer, dem Engagement des Vereins, deren Behinderten Sportlern zu fördern, sieht Wiedemer die Vereine auf einem guten Weg.

Wenn sich viele Vereine und deren Mitglieder anschließen, das Verständnis für die Menschen mit Behinderung aufbringen würden, wäre das ein gelungener Multiplikator in der Integration Behinderter, so Wiedemer. Es ist ihm wichtig, dass die Rollstuhlfahrer und Rollstuhlfahrerinnen durch diesen Sport weiter am selbstständigen Leben in der Gesellschaft teilhaben können. „Sprichwörtlich Inklusion die lebt und bewegt, das Miteinander fördert.“.