Die Volksbank in der Ortenau hat im Geschäftsbereich Stadt eine positive Bilanz vorgelegt. Über 1500 Mitglieder, Kunden und Gäste kamen am Donnerstag, 24. November 2016 auf Einladung der Bank in die Ortenauhalle der Messe Offenburg, um zu hören, wie sich ihre neue Bank entwickelt hat. Die Moderation des Abends übernahm Hitradio-Ohr-Geschäftsführer Markus Knoll.
Die Vorstände Markus Dauber, Clemens Fritz und Andreas Herz informierten zunächst über die grundsätzlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen und über die Entwicklungen Entwicklung der neuen Volksbank in der Ortenau.
Volksbank in der Ortenau - ein dynamischer Gestalter der Zukunft
Die Strategie der Volksbank in der Ortenau, diesen Herausforderungen zu begegnen, sei es nicht abzuwarten, sondern gehe in drei Stoßrichtungen.
1. Wachsen - insbesondere im Kundenkreditgeschäft. Hier wächst die Volksbank seit Jahren zweistellig und wird dem Preisverfall durch deutlichen Volumenszuwachs weiterhin begegnen. Hierzu brauche es eines: VERTRIEBSPOWER!
2. Deutlicher Ausbau des Provisionsgeschäftes. Im klassischen Vermittlungsgeschäft mit den Verbundpartnern werde dies zwar immer schwieriger – aber die Volksbank wachse sehr schnell im Händlerkundengeschäft. Die in diesem Jahr abgeschlossene Kooperation mit der EDEKA-Bank unterstreiche dies eindrucksvoll. „Wir spielen hier Champions-League!“, so Dauber.
3. Erträge stabilisieren. Hier stünden insbesondere differenzierte Preismodelle über alle Leistungsfelder und eine gute Aussteuerung der eigenen Zinsstrukturen im Mittelpunkt. Last but not least käme auch die Volksbank nicht umhin, ihre Kosten in Relation zum Geschäftsvolumen deutlich zu senken. Das veränderte Kundenverhalten würde dazu führen, dass nicht mehr alle Standorte auf alle Zeiten benötigt werden. Intern biete die Digitalisierung erhebliche Chancen zur Produktivitätssteigerung und schließlich helfen auch strukturelle Schritte wie eine Fusion, die Kosten in Relation zum Geschäftsvolumen deutlich zu senken.
Fusion erfolgreich gemeistert und noch mehr Schlagkraft entwickelt
Am 7. Oktober erfolgte die rechtliche Eintragung der Volksbank in der Ortenau in das Genossenschaftsregister Wichtigster Meilenstein sei die Zusammenlegung der technischen Systeme, die Ende Oktober mit Bravour gelungen ist, gewesen. Bei einer solchen technischen Fusion müssen mehr als 2.000 einzelne Aufgaben und Fragestellungen geprüft und ausgeführt werden, damit der normale Bankbetrieb am "Tag danach" wieder reibungslos von statten gehen kann.
Die Volksbank in der Ortenau ist mit rd. 2,7 Mrd. Euro Bilanzsumme die größte Volksbank zwischen Mannheim und Freiburg und eine der fünf großen Volksbanken in Baden-Württemberg. Rund 500 Mitarbeiter betreuen etwa 125.000 Privat- und 8.000 Firmenkunden, die bei der Bank rd. 2 Mrd. Euro an Kreditvolumen und etwa 3,4 Mrd. Euro Anlagen – hiervon rd. 2 Mrd. als bilanzielle Einlagen –getätigt haben. Die Bank verfügt über annähernd 300 Mio. Euro Eigenkapital.
Chancen der Fusion nutzen
„Die Chancen ergeben sich konkret aus der schieren Größe der Bank“, so Vorstand Andreas Herz. So haben sich die gesetzlichen Groß- und Höchstkreditgrenzen durch den Zusammenschluss deutlich erhöht. Gemeinsam hat die neue Bank nun eine Berechnungsbasis von über 290 Mio. Euro auszuweisen. Die Großkreditgrenze ist damit von rd. 20 Mio. Euro auf über 29 Mio. Euro angestiegen. Die gesetzliche Höchstkreditgrenze von rd. 50 Mio. Euro auf rd. 73 Mio. Euro.
Ein weiterer Aspekt seien Synergien, die durch die Fusion entstehen. Beispiele seien die eingesparten Fremdkosten z.B. bei externen Prüferkosten. Diese fallen in einer fusionierten Bank nur noch einmal und nicht wie bisher zweimal an.
Entwicklung der Gesamtbank
In den ersten neun Monaten habe die Bank in den bisherigen Geschäftsgebieten noch eine unterschiedliche Dynamik beobachtet. Die primäre Aufgabe der Bank sei es, für ihre Kunden und Mitglieder da zu sein.
Kreditgeschäft
In Summe ist die Volksbank in der Ortenau auf der Aktivseite wieder deutlich stärker gewachsen als andere Banken, nämlich um 7,2 % auf nunmehr 1,9 Mrd. Euro. Bis Ende des Jahres wird sie ein Wachstum von 10 % erreichen. Zum Vergleich: das Kreditgeschäft des Verbandes wuchs in den ersten 9 Monaten um ca. 4 %, das der Sparkassen um ca. 3,2 %. Das bedeutet, die Volksbank in der Ortenau wächst doppelt so stark wie andere Regionalbanken.
Kreditgeschäft Firmenkunden
Das Wachstum konnten in allen Segmenten erreicht werden. So wuchs das Firmenkundenkreditgeschäft per 30.9.16 um 3 % auf nunmehr 965 Mio. Euro. Hier wird die Bank bis Jahresende noch einmal zulegen, so dass sie mit einem Wachstum von 4 % aus dem Jahr gehen wird.
Wohnbaukredite
Unverändert sehr stark wächst das Baufinanzierungsvolumen. Die extrem niedrigen Zinsen treiben hier das Geschäft zu immer neuen Rekorden. Andererseits herrscht ein enormer Preisdruck. Per Saldo freut sich die Bank per 30.9. 16 über ein Wachstum von 14,2 % auf nunmehr 873 Mio. Euro. Wenn alles so weiterläuft wie bisher, wird sie bei einem Plus von 20 % zum Jahresende auslaufen. Das Wachstum wurde mit 3 % im Bereich der regionalen Baufinanzierungen und mit 62 % im sogenannten „Direktvertrieb Immobilienfinanzierung“ – also mit dem deutschlandweiten Vermittlernetzwerk der Bank erzielt. Diese außergewöhnliche Dynamik hält ununterbrochen an, so dass die Bank eine Steigerung auf 80% zum 31.12.16 überschreiten wird. Seit 3 Jahren wächst die Volksbank Dank in dieser innovativen Strategie zweistellig im Aktivgeschäft.
Einlagengeschäft
Angesprochen auf das Einlagengeschäft, erklärt Vorstand Andreas Herz, dass Negativzinsen in der Tat ein echtes Problem seien – denn eine Verzinsung gäbe es faktisch in keinem einzigen Produkt mehr. - Die Umlaufrendite ist seit Juni 2016 negativ – aktuell bei ca. – 0,17 %.
Kundeneinlagen Privatkunden
Dennoch erzielte die Bank im Privatkundengeschäft ein Wachstum mit rund 2 %.
Depotvolumen
Stärker fällt das Wachstum im Depotbereich aus.- das sind z.B. Fonds, Aktien, Anleihen, Zertifikate - Hier verzeichnet die Bank mit 4 % ein erfreuliches Wachstum. Seit Monaten optimiere die Volksbank in der Beratung die Vermögensstruktur ihrer Kunden. Das zeigt sich auch in den positiven Wachstumszahlen.
Einlagen Firmenkundengeschäft
Die Entwicklung der Einlagen im Firmenkundengeschäft zeigt ein deutlich anderes Bild. Hier sieht man einen Rückgang von 6,7 %.
Der deutliche Rückgang sei besonders seit der Ankündigung von Negativzinsen zu spüren, was die Bank nicht überrascht habe. Sobald das Thema flächendeckend fester Bestandteil der Preisstrategien der Banken sei, würde sich das wieder nivellieren, ist der Vorstand überzeugt.
Per Saldo profitierten die Unternehmen durch sehr niedrige Zinsen für ihre betrieblichen Investitionen. Die Gesamtkosten für Zinsen und Gebühren bei Banken seien noch nie so niedrig wie heute. Als Beispiel führt Herz an: Für 5jährige Maschinenfinanzierungen liegen die Zinssätze nach Erhebungen der Bundesbank aktuell bei knapp 1,4 %. Langfristige, 10jährige Immobilienfinanzierungen würden oft für ca. 1 % abgeschlossen. Die Zinsen habe sich hier um 2/3 (von 3 % auf 1 %) verringert.
Digitale Zukunft – Volksbank bestens aufgestellt
„Die Entwicklung und die Möglichkeiten in der Digitalisierung sind wirklich atemberaubend und wir präsentieren uns als Volksbank moderner als je zuvor. Hier können wir es mit jeder Distanzbank und jedem Fintech aufnehmen“, zeigt sich Vorstand Fritz begeistert und verweist auf die VR-Banking-App sowie Scan to bank, mit der künftig Rechnungen ganz einfach zu überweisen seien. Somit habe die 22-stellige IBAN ihren Schrecken verloren. Die Rechnungsinformationen werden abfotografiert und somit automatisch, schnell und fehlerfrei in das Überweisungsformular übertragen. Zum Abschluss wird der Vorgang wie gewohnt mit einer gültigen TAN bestätigt. Sollte bei der Installation der App Hilfe benötigt werden, so sind die Mitarbeiter der Volksbank gerne behilflich.
Die Digitalisierung sei einer der wichtigsten Treiber der Veränderung im Bankengeschäft, aber auch in vielen anderen Teilen der Wirtschaft. Ohne Zweifel wird die Digitalisierung nicht ohne Auswirkungen auf die personengestützten Vertriebswege und damit auch auf die Filialstruktur bleiben können. Die Bank merke dies durch massiv zurückgehende Besuchsfrequenzen auf ihren Filialen. Diese Entwicklung wird sicherlich Auswirkungen auf das Filialnetz haben – daran bestünde kein Zweifel.
Die Bank reagiere darauf, um diesen Wandel aktiv zu gestalten. Neben den flächendeckenden SB-Angeboten investiere die Bank z.B. in ServiceChats oder auch ganz neu - in die mediale Beratung. Somit können virtuell Serviceaufträge angenommen und durch das neue Angebot der medialen Beratung auch umfangreichere Beratungen durchgeführt werden. Hierzu brauche man letztlich nur ein Telefon und einen Zugang zum Internet.
Und auch das Reisebüro der Volksbank in der Ortenau mache unter www.volksbank-reisebuero.de mit klasse Angeboten Lust auf den nächsten Urlaub. Ein Service, der für die Volksbank in der Ortenau in seiner neuen Struktur neu ist, die Kunden aus Achern kennen das Angebot bereits.
Volksbank in der Ortenau sozial engagiert
Neben ihrem originären Bankgeschäft „brennt“ die Volksbank und ihre Mitarbeiter aber auch noch für etwas Anderes. Die soziale Verantwortung für Menschen und Organisationen, die Hilfe und Unterstützung brauchen und die oft nur durch ehrenamtlich tätige Mitmenschen geleistet werden können.
„Gemeinsam Zukunft gestalten“, die Aktionen, in der die Mitarbeiter ihre freie Zeit für einen sozialen Zweck einsetzen, gestalten die Mitarbeiter nunmehr im 3. Jahr im gesamten Geschäftsgebiet – und ab dem nächsten Jahr auch in der Region Achern. Die Volksbank bekommt für ihre Aktivitäten sehr viel positive Rückmeldung und Anerkennung, für die sie unendlich dankbar ist.
Volksbank ist Bank des Jahres
Wie wertvoll diese Aktivitäten für die Gesellschaft sind, kommt auch durch die offiziellen Auszeichnungen zu Ausdruck, die die Volksbank mittlerweile zahlreich überreicht bekam. Ganz aktuell wurde der Bank der Große Preis des Mittelstandes verliehen und sie wurde als „Bank des Jahres 2016“, verliehen durch die Oskar Patzelt Stiftung, Leipzig ausgezeichnet. Neben den harten geschäftlichen Kriterien wurden hier seitens der hochkarätig besetzten Jury insbesondere „Die Bank mit Herz“ und das Unternehmen mit besonderer gesellschaftlicher Verantwortung in der Laudation gewürdigt.
Herzenssache – Preis der Volksbank in der Ortenau für soziales Engagement
In diesem Jahr hat die Volksbank in der Ortenau selbst einen Sozialpreis ausgeschrieben. Ausgehend von der eigenen positiven Erfahrung will die Bank in diesem Jahr mit ihrem Preis „Herzenssache“ anderen – ebenso anerkennenswerten Projekten und ehrenamtlichem Engagement – eine Bühne bieten. Der Preis ist dotiert mit einem Betrag von 5.000 Euro und zählt damit zu den höchst dotierten Sozialpreisen in Baden-Württemberg. Stolz ist die Bank darauf, dass sie Herrn Dr. Wolfgang Schäuble als Schirmherrn gewinnen konnte.
Aufgrund der Ausschreibung hat die Bank insgesamt 48 Projektbewerbungen und Nominierungen erhalten. Alle eingereichten Projekte und Aktivitäten seien beeindruckend und verdienten unser aller Respekt und unsere Unterstützung. Gemäß den Ausschreibungsbedingungen wurden von einer externen Jury drei Projekte nominiert, aus denen dann der Gewinner des Sozialpreises der Volksbank in der Ortenau eG 2016 gewählt wurde.
Nominiert sind:
- AMSEL-Kontaktgruppe Ortenaukreis
- „Oberkircher Lesepaten“ des Kinderschutzbundes in Oberkirch
- Bernd Wiedemer mit dem Projekt „Offene Badische Rollstuhlmeisterschaften"
Die hochkarätige und kompetente Jury bestand aus:
- Helena Gareis - Koordinatorin Kinder- und Jugendhospiz-dienst Ortenau
- Prof. Dr. rer. pol. Thomas Baumgärtler - Hochschule Offenburg
- Dirk Döbele - Geschäftsführer Vinzentiushaus Offenburg GmbH
- Achim Feyhl - Vorstandsvorsitzender Lebenshilfe Offenburg - Oberkirch e.V.
- Clemens Fritz - Vorstand Volksbank in der Ortenau
Die Nominierten wurden mit ihren Projekten vorgestellt.
Gewinner des ersten „Herzenssache Preis“ für soziales Engagement sind die Oberkircher Lesepaten. Donata Apelt-Ihling, Karin Baumann – die Leiterinnen des Projekts sowie Beate Kuhn-Nepita vom Kinderschutzbund Oberkirch, die das Projekt eingereicht hatte, freuten sich über den außergewöhnlichen Preis.