Volksbank in der Ortenau – Fusion erfolgreich gemeistert und bestens für die Zukunft gerüstet

Bilanzpressekonferenz - 23. März 2017

Die Volksbank in der Ortenau hat für das Geschäftsjahr 2016 eine positive Bilanz vorgelegt. Geprägt war die Geschichte der Bank durch den erfolgreichen Abschluss der Fusion der Volksbanken Offenburg und Achern zur Volksbank in der Ortenau eG.

Die effiziente und schnelle Umsetzung der rechtlichen, organisatorischen und technischen Themen unterstreicht die Handlungsfähigkeit sowie die Ent- und Geschlossenheit der neuen Volksbank, den Herausforderungen aktiv zu begegnen, die Zukunft nicht einfach zu ertragen, sondern aktiv zu gestalten.

Gelungen: Zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen - Die Bank resümiert eine sehr dynamische und positive Entwicklung. Mit einem Geschäftsvolumen von über 2,7 Mrd. Euro, einem Kundenkreditvolumen von über 2 Mrd. Euro und Kundeneinlagen von über 1,9 Mrd. Euro ist die Volksbank in der Ortenau eG die größte Volksbank zwischen Mannheim und Freiburg und eine der fünf großen Volksbanken in Baden-Württemberg.

Zeit der Entscheider - Das Umfeld für die Banken war, ist und bleibt extrem herausfordernd. Niedrigzinsen, Regulatorik, Wettbewerb und deutlich verändertes Kundenverhalten auch aufgrund der Digitalisierung haben die Banken im festen Klammergriff. Deshalb hat die Bank im Kontext „Strategie – Struktur – Kultur“ die Weichen für eine positive Zukunft gestellt.

Strategie

Strategie des Wachstums im Kreditgeschäft -Das Kreditgeschäft wuchs im Berichtsjahr um 9,1% auf nunmehr 1,95 Mrd. Euro, in erster Linie geprägt durch die private Wohnbaufinanzierung (18,2% auf 905 Mio. €). Die Bank wachse deutlich schneller über das Kundenkreditgeschäft als die Branche. (Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg plus 4,8%; Sparkassen plus 4,5%).

In einem insgesamt stagnierenden Marktumfeld konnte das Firmenkundengeschäft leicht um 0,5% zulegen.

Insgesamt verfügt die Bank über ein ausgeglichenes Kreditportfolio zwischen Firmen- und Privatkrediten, das eine hohe Branchen-, Losgrößen- als auch zunehmend regionale Diversifikation aufweist.

Strategie der rentablen Refinanzierung - Durch den Verkauf von Eigenanlagen (224 Mio. €), deren Rendite auf die Restlaufzeit gering oder gar negativ waren, wurde die freiwerdende Liquidität in das Kundengeschäft investiert. Damit setzt die Bank konsequent ihre Strategie „mehr Kundengeschäft in die Bilanz“ weiter um. Insgesamt konnte in den letzten fünf Jahr der Anteil des Kundenkreditgeschäftes an der Bilanzsumme von 55% auf 74% gesteigert werden.

Die privaten Kundeneinlagen wuchsen trotz faktischer Nullverzinsung erneut deutlich (+ 4,3%) und erreichten mit rd. 1,2 Mrd. € einen neuen historischen Höchststand. Das Kundendepotvolumen stieg um 7,6% auf 722 Mio. €.

Bilanzstrukturelles Ziel der Fusion bereits im ersten Geschäftsjahr umgesetzt - Zum Jahresende 2016 zeigt die Bankbilanz mit jeweils rd. 2 Mrd. € ein faktisch ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kundenforderungen und Kundeneinlagen. Ziel für das nächste Jahr ist es, das Wachstum über die Aktivseite der Bilanz zu steuern und einen Überhang der Kredite über die Einlagen zu erreichen.

Strategie der Profitabilität und Eigenkapitalausstattung - Trotz vieler Sonderfaktoren und bilanzpolitischer Entscheidungen zeigt die Gewinn- und Verlustrechnung ein positives Ergebnis. Die Konsolidierung der beiden Bankbilanzen aus Offenburg und Achern wurde auch dazu genutzt, um durch vorgezogene Investitionen und bilanzpolitische Maßnahmen eine gute Ausgangsbasis für die künftige Entwicklung der Bank zu schaffen.

Zinsergebnis - Das Zinsergebnis hat sich im Vorjahresvergleich um 2 Mio. € auf 49,6 Mio. € reduziert. Der Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch den Ergebnisrückgang aufgrund der Niedrigzinsphase.

Provisionsergebnis – Das Provisionsergebnis lag mit 23,1Mio. € geringfügig über dem guten Ergebnis des Vorjahres. Wesentlich getragen wird dieses Ergebnis weiterhin durch Erträge aus dem Zahlungsverkehr sowie dem expansiven Geschäftsfeld Zahlungssysteme/Händlerkundengeschäft. Positiv entwickelt haben sich die Erträge aus dem Depotgeschäft. Das Vermittlungsgeschäft von Produkten der anderen Partner der genossenschaftlichen Finanzgruppe lag – auch aufgrund geringerer Provisionssätze, niedriger.

Kosten - Die Entwicklung der Personal- und Sachkosten war im Jahresabschluss von zahlreichen Sonderpositionen geprägt. Im Bereich der Sachkosten sind dies in erster Linie rund 0,5 Mio. € Kosten der technischen Fusion (z.B. Gutachten, Rechtsberatung), 0,46 Mio. € für die Komplettausstattung mit neuen Bankcards sowie 1,6 Mio. € für die Raumkonzeption, Klimatisierung und Renovierung am Standort Okenstraße.
Hinzu kamen einmalig erhöhte Personalkosten durch die Vereinbarung von Altersteilzeitverträgen sowie die Zuführung in den Pensionsfonds aufgrund der Niedrigzinsen in Höhe von insgesamt rd.
1,7 Mio. €.

Sonstiges Ergebnis und Bewertungsergebnis - Das sonstige Ergebnis sowie das Bewertungsergebnis aus dem Kredit- und Eigenanlagengeschäft ist jeweils positiv. Dies nicht zuletzt durch die Erlöse aus dem Verkauf von Anteilen an der Visa Europa an Visa USA (ca. 4,2 Mio. €). Im Kreditgeschäft konnte die Bank aufgrund einer sehr entspannten Risikolage per Saldo mehr Wertberichtigungen auflösen, als sie hatte bilden müssen.

Mit dem Betriebsergebnis vor (21,1 Mio. €) ist die Bank in Anbetracht der vielen Sonderfaktoren insgesamt zufrieden. Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet sie trotz der unveränderten Herausforderungen der Negativzinsphase mit einem wieder steigenden Betriebsergebnis.

Eigenkapital und Risikotragfähigkeit - Die Eigenmittel der Bank sind im Berichtsjahr erneut kräftig um 7% gestiegen und betragen zum 31.12.2016 rd. 292 Mio. €. Wir verfügen damit über eine sehr gute Grundlage, um weiter dynamisch zu wachsen.

Struktur

Mit der im Jahr 2016 vollzogenen Fusion hat die Volksbank in der Ortenau die strukturellen Grundlagen für eine starke und der Zukunft zugewandte Genossenschaftsbank geschaffen.

Die Fusionsdynamik habe in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Ein Ende sei – auch in Baden-Württemberg – noch lange nicht in Sicht. In 2016 habe sich die Zahl auf 193 reduziert. So rechne man bis Ende 2017 mit noch etwa 180 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Land. Rahmenbedingungen wie Niedrigzins, Digitalisierung und die enormen Kosten der Regulatorik hätten einen deutlichen Einfluss.

Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und damit verbundener, deutlich geringerer Frequenzen schreite auch die Reduzierung der Filialen weiter voran. Seit 2011 sei die Anzahl der Zweigstellen (inklusive SB-Stellen) der Volks- und Raiffeisenbanken um rd. 9,5 % auf jetzt rd. 2.821 gesunken (Sparkassen 2.117).

Die Zukunft hybride gestalten - Auch für die Volksbank in der Ortenau stellt vor diesem Hintergrund die Überprüfung und Optimierung des Geschäftsstellennetzes deshalb eine Daueraufgabe dar. Im laufenden Jahr wird es zu einigen wenigen Zusammenlegungen von Filialen kommen. Konkret ins Auge gefasst sind die Zusammenlegungen der bisherigen Geschäftsstellen Zell-Weierbach und Ortenberg mit dem Beratungscenter „Oststadt“ sowie die Zusammenlegung der Geschäfte aus Zunsweier und Elgersweier am Standort in Elgersweier.

Noch sind organisatorische Details abzustimmen, der Zeitplan sieht den Vollzug nach einer notwendigen Umbauphase im BeratungsCenter „Oststadt“ im Juni vor. Die Kunden werden selbstverständlich nochmals über die sie betreffenden Änderungen informiert.

Die Geldversorgung in den Ortschaften wird über die bereits vorhandene SB-Technik weiterhin gewährleistet.

Beratungsangebot erweitert - Um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden, bietet die Volksbank neben der traditionellen, persönlichen Beratung in der Filiale ihren Kunden ab dem 1. April 2017 mit dem neuen Angebot V@ON die Möglichkeit einer Online-Beratung an. Eine Verbindung aus persönlicher Beratung und bequemem Banking von Zuhause oder von unterwegs.

Modernes Bürokonzept schafft Prozessoptimierung und Effizienz - eine Investition in und für die Zukunft

Baulich hat die Bank die Funktionsbereiche räumlich an den Standorten Offenburg, Achern und Sasbach logisch konzentriert. In Offenburg wurde in diesem Zusammenhang ein hochmodernes Büro- und Arbeitskonzept realisiert und soweit möglich bei Handwerkern und Lieferanten aus dem Kundenkreis beauftragt. Die Verbesserung der Prozessabläufe sowie die Flächenwirtschaftlichkeit stehen im Mittelpunkt des Konzeptes, das als „open space“ – Konzept bezeichnet wird. Hier steht die bessere interne Kommunikation, die Förderung des Teamgeistes und Motivation im Mittelpunkt. Verbesserung der Raumakustik, ein neues Lichtkonzept, Ergänzung der Klimatisierung, elektrisch höhenverstellbare Arbeitstische sowie ein neues Farbkonzept sowie weitere Teamräume und Rückzugsräume für Kommunikation wurden erzeugt.  Es sind Teambüros geschaffen worden, in denen am Standort Offenburg jetzt rd. 250 Arbeitsplätze (bisher 200) Arbeitsplätze vorhanden sind – 25% mehr als vor der Neukonzeption. Moderne, freundlich ausgestattete Beratungszimmer und Gruppenbesprechungszimmer gewährleisten eine optimale Beratungssituation für die Kunden. Die Technik ist auf dem modernsten Stand.

Kultur

Stolz ist die Bank auch auf die verliehenen Preise, die sie für ihr soziales Engagement bekommen hat und die damit zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung. Zum 2. Mal hat sie den LEA-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg erhalten. Die Auszeichnung „Bank des Jahres“ der Oskar Patzelt Stiftung stellt ein weiteres Highlight dar. „Die Bank mit Herz“ – so der Titel der Laudatio im Rahmen der Verleihung in Würzburg im Herbst 2016. Soziale Verantwortung - seit Jahren hat die Volksbank in der Ortenau diese als Corporate Social Responsibility bezeichnete Kultur im Unternehmen entwickelt und fest verankert und sieht sie als festen Bestandteil und Profil ihrer Bank.

„Der Dank und die Freude, die wir im Rahmen unserer Sozialprojekte unter dem Slogan „Gemeinsam Zukunft gestalten“ erhalten, treibt uns an. Die positiven Rückmeldungen zu unserem Sozialpreis „Herzenssache“ bestätigen uns darin, dass wir damit nicht nur den vielen sozial engagierten Menschen, Vereinen und Institutionen in unserer Region eine Bühne bieten, sondern mit den Preisgeldern auch Hilfe zur Selbsthilfe leisten“, so der Vorstandsvorsitzende Markus Dauber. Beide Aktionen werden auch in 2017 durchgeführt. Unter der Rubrick Soziales kann man sich für die helfenden Hände der Mitarbeiter oder für den Herzenssachepreis ab sofort bewerben.

Auch das Jahr 2017 beginnt für die Volksbank mit einer weiteren Auszeichnung - „Magnet des Mittelstandes“. Der Wirtschaftsmagnet siegelt damit Unternehmen, die ein Aushängeschild sind, für das, wofür Deutschland in der Welt so beneidet wird: Starker Mittelstand und Soziale Marktwirtschaft.

Zahlen Geschäftsjahr 2016

  31.12.2015 31.12.2016  
Bilanzsumme 2701 2626 -2,70%
Zinsergebnis 51,7 49,6 -4,10%
Provisionsergebnis 22,9 23,1 0,70%
Verwaltungsaufwand 49,1 51,2 4,20%
Betriebsergebnis 22,3 21,1 -5,40%
Kundenkredite 1786 1950 9,10%

Private Vermögensanlagen

inkl. Kundendepots

1152 1202 4,30%
Eigenmittel (Art. 72 CCR 273 297 7,60%
Mitarbeiter (nach Köpfen) 547 507  
Mitglieder 59148 59783