Unternehmertum fördern, Pioniergeist belohnen und Resilienz sichtbar machen - ein Herzensthema der Wirtschaftsjunioren Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Gestalterbank als Förderer

 

 

Robuster. Anpassungsfähiger. Weitsichtiger.

„Früher hieß es, die Großen fressen die Kleinen. Das heißt, Firmengröße war der entscheidende Faktor. Dann wurde daraus: Die Langsamen werden von den Schnelleren gefressen. Also zählte nicht mehr nur die schiere Größe, sondern Geschwindigkeit. Heute aber zählt weder Größe noch Geschwindigkeit allein, sondern wie gut ein Unternehmen mit Veränderungen umgehen kann. Wie flink ist es und wie widerstandsfähig ist es. Dafür braucht eine Firma gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter.“

Wolfgang Weber, CEO IMS Gear


Resilienz und ihre Bedeutung in der Ökonomie
Begriff und Hintergrund

 

 

Der Begriff der Resilienz hat in den letzten Jahren eine hohe Popularität bei der Formulierung wirtschaftspolitischer Zielsetzungen erlangt. Seine nahezu inflationäre Verwendung geht bislang jedoch mit einer fehlenden Präzision einher. Die Attraktivität des Begriffs ist nach Jahren mit immer neuen ökonomischen und politischen Krisen wenig überraschend. Europäische Volkswirtschaften wurden durch die Euro-Staatsschuldenkrise destabilisiert. Hinzu kamen die sich 2015 zuspitzende Flüchtlingskrise, die sich in der Brexit-Entscheidung manifestierende EU-Integrationskrise, neue Bedrohungen durch den international agierenden Terrorismus und sich zunehmend aggressiv und/oder autoritär verhaltende Staaten in der Nachbarschaft der EU. Die zurückliegenden Jahre haben demonstriert, dass das wirtschaftliche (und politische) Umfeld Europas immer wieder durch abrupte Veränderung gekennzeichnet ist. Wenn solche krisenhaften äußeren Einflüsse bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar sind, dann stellt sich folgerichtig die Frage, wie es um die Fähigkeit bestellt ist, solche Schocks zu verarbeiten und zu bewältigen. Die stark gestiegene Häufigkeit in der Verwendung des Begriffs Resilient bei gleichzeitigem Fehlen von tiefergehenden konzeptionellen Arbeiten erweckt allerdings zunehmend den Eindruck, dass mit einem neuen Trendbegriff operiert wird, ohne diesen wirklich zu durchdringen.

 

 

Bedeutung für das Unternehmen und das Risikomanagement


Organisationale Resilienz
Strategie des Überlebens

Organisationale Resilienz ist die Fähigkeit einer Organisation, sich nachhaltig lebendig und überlebensfähig zu zeigen, so dass sie auch in einer geschäftlichen Krisensituation ihre grundlegenden Geschäftstätigkeiten aufrechterhalten kann und diese Erfahrung zur positiven eiterentwicklung nutzt.

Die organisationale Resilienz also nicht nur eine “Fähigkeit”, sondern auch ein “Zustand” im Sinne einer “erkennbaren Konstitution”.

Die Aspekte organisationaler Resilienz verteilen sich üblicherweise auf drei Kernaspekte: 

  • strategische Resilienz (Purpose, Ausrichtung, Innovation, Umfeld)
  • operative Resilienz (Prozesse und Strukturen)
  • kulturelle Resilienz (Führung, Zusammenarbeit, Veränderung)

Sechs Merkmale zur Resilienz biologischer Systeme identifiziert, die auch auf ein soziales System wie eine Organisation übertragbar sind:

 

1. Redundanz

Auch wenn Redundanz der Effizienzoptimierung einer Organisation zu widersprechen scheint, erhöhen zusätzliche Ressourcen gerade die Ausfall- und Betriebssicherheit und somit auch die Resilienz einer Organisation.

2. Heterogenität

Vielfalt und Unterschiedlichkeit in einer Organisation vergrößert ihre Reaktionsfähigkeit auf unerwartete Ereignisse und kann zu zusätzlichen strategischen Optionen führen.

3. Modularität

Abtrennbare Elemente einer Organisation können verhindern, dass das Gesamtsystem zusammenbricht, wenn ein Modul gefährdet ist.

4. Anpassungsfähigkeit

Die Fähigkeit, sich als Organisation schnell auf neue Umstände einstellen zu können, verhindert negative Auswirkungen von Veränderungen.

5. Umsicht (engl. “prudence”)

Selbst in einem relativ stabilen Umfeld kann die Zukunft nicht vorausgesagt werden. Es ist daher hilfreich, weitere Szenarien in Betracht zu ziehen und bei wichtigen Entscheidungen zu berücksichtigen.

6. Eingebundenheit

Jede Organisation ist in ein größeres Umfeld (Markt, Branche, politisches System, …) eingebettet. Die Wechselwirkung und der gegenseitige Nutzen mit den Systemen dieses Umfelds tragen sehr zur Stabilität und Kontinuität von Organisationen bei.

Quelle: White Paper 05/2021, Dr. Thomas Westerhoff, Jaakko Johannsen

mehr zu Jaakko Johannsen

Im Rahmen einer ganzheitlichen Perspektive auf Organisationen geht es nicht um ein “Entweder-Oder”, sondern um ein “Sowohl-Als auch”.

Um Organisationale Resilienz nicht nur zu verstehen, sondern zu fördern und zu entwickeln, muss Resilienz als strategisches Ziel verstanden und aufgenommen werden.

Entwicklung zur organisationalen Resilienz aus der Krise heraus

Quelle: White Paper 05/2021, Dr. Thomas Westerhoff, Jaakko Johannsen

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