Volksbank in der Ortenau – beeindruckend gut entwickelt

Vertreterversammlung - Bericht über das Geschäftsjahr 2018

Ortenau, 26.06.2019

Die Volksbank in der Ortenau eG hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch Niedrigzins, Regulatorik und starkem Wettbewerb ihren Wachstumskurs im Jahr 2018 fortgesetzt und blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.  Sie entwickelt sich in diesem Umfeld bereits seit Jahren sehr gut. „Gemeinsam | Zukunft | Gestalten“ ist kein allgemeiner Appell, sondern jedes Wort drückt eine starke Überzeugung aus, die uns hilft, unsere Erfolge von morgen durch unser heutiges Engagement sicherzustellen.

  • Kreditgeschäft wächst im Firmen- und Privatkundengeschäft erneut mit zweistelligen Wachstumsraten und deutlich schneller als bei anderen Banken.
  • 10 Jahre First Cash Solution – eine Erfolgsstory
  • Volksbank in der Ortenau /First Cash Solution zählt zu den größten Zahlungsverkehrsbanken in Deutschland.
  •  Transaktionsvolumina im Bereich Zahlungssysteme erreichen neue Rekorde
  • Einlagengeschäft wächst kontinuierlich und stellt eine sichere und granulare Refinanzierung sicher.
  • Zinsüberschuss entgegen dem Trend gesteigert.
  • Vermittlung der Verbundprodukte sehr erfolgreich und unter allen Volksbanken weit vorn platziert.
  • CIR - Kosten-Ertrags-Quote von 59 %.
  • Gemeinsam Zukunft gestalten – Mitarbeiter spenden ihre Zeit - seit 2014 um die 400 Projekte mit mehr als 5.000 Ehrenamtsstunden.
  • Dr. Stefan Scheringer erneut als Aufsichtsrat bestätigt

Volksbank in der Ortenau: Die Zahlen im Überblick

Bilanzsummenwachstum

Die Bilanzsumme wuchs um 7,7% oder absolut knapp 217 Mio. Euro und damit deutlich dynamischer als der Verbandsdurchschnitt von 4,5 %. Im November 2018 knackten wir erstmals in der Unternehmensgeschichte die 3 Mrd. Euro-Grenze. Zum Jahresende schloss die Bilanzsumme mit einem Wert von 3,035 Mrd. Euro.

Vermögenslage

Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße zahlreicher Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Im Geschäftsjahr 2018 verfügte die Bank über rd. 319 Mio. Euro. Die aufsichtsrechtlich anrechenbaren Eigenmittel gem. CRR (Capital Requirements Regulation /Kapitaladäquanz-verordnung) betrugen 352,5 Mio. Euro. Beide Positionen stiegen absolut um 14,9 Mio. bzw. um 20 Mio. Euro. Die Quote des bilanziellen Eigenkapitals liegt mit 11,6% um 0,8% über dem Verbandsvergleichswert.

Kreditgeschäft: Prognosen übertroffen

Die Bilanzsummensteigerung resultiert in erster Linie durch ein weiterhin sehr dynamisches Kundenkreditgeschäft, bei dem wir sowohl im Firmenkunden- als auch im Privatkundengeschäft erneut deutlich überdurchschnittliche Wachstumsraten erreichten.

Insgesamt erhöhten sich die Kundenforderungen um rd. 253 Mio. Euro bzw. 12,1 % auf nunmehr 2,338 Mrd. Euro. (2017: + 11,9%; 2016: +10,3). Es scheint also jetzt schon Tradition zu sein, dass die Volksbank in der Ortenau mehr als doppelt so schnell wächst, wie die anderen Genossenschaftsbanken oder Sparkassen in Baden-Württemberg.

Weg frei für Investitionen und Wachstum

355 Mio. Euro Neugeschäft im Firmenkundengeschäft führen zu einem Bestand in Höhe von 1.243 Mio. Euro. Rd. 1.450 neue Wohnbaufinanzierungen mit einem Volumen von rd. 267 Mio. Euro erhöhten den Bestand von 1.033 Mio. Euro auf 1.155 Mio. Euro.

Passiva

Die Verbindlichkeiten gegenüber unseren Kunden stellen mit einem Anteil von über 70% an der Bilanzsumme die maßgebliche Refinanzierungsquelle der Bank dar. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kundeneinlagen um 210 Mio. Euro angestiegen. Die Wachstumsrate von +10,9 % übertraf selbst unsere eigenen Erwartungen, da faktisch keine Zinsen mehr bezahlt werden können. Die Entwicklung unterstreicht aber neben unserer sehr guten Marktstellung auch das Vertrauen unserer Kunden in die Volksbank in der Ortenau.

Bei den Einlagen handelt es sich überwiegend um täglich fällige Gelder – sie machen rd. 60% der gesamten Kundeneinlagen aus und erhöhten sich im Berichtszeitraum um rd. 140 Mio. Euro. Auch die Kündigungsgelder verzeichneten einen Zuwachs in Höhe von 34 Mio. Euro – die Termineinlagen in Höhe von 45 Mio. Euro.

Angesichts dieser erfreulichen Entwicklung konnten wir die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten geringfügig (-1,8%, 9,5 Mio. Euro) auf 535 Mio. Euro reduzieren. Mehr als die Hälfte dieser Position entfällt auf die Mittel der öffentlichen Förderinstitute (280 Mio. Euro) und unterstreicht damit unsere besondere Bedeutung bei der Unterstützung des Mittelstandes durch günstige Fördermittelbeschaffung.

Zinsergebnis

Als Ergebnis eines dynamisch wachsenden, bilanziellen Kundengeschäftes – insbesondere über das Kundenkreditgeschäft – konnten wir den Zinsüberschuss und die laufenden Erträge gegen den allgemeinen Trend um 1,5% bzw. 755 TEUR auf 50,3 Mio. Euro steigern. Die Zinsspanne ist um 0,08 % gesunken und liegt mit 1,69 % zur durchschnittlichen Bilanzsumme auf Verbandsdurchschnitt.

Dienstleistungsgeschäft - Provisionsergebnis

Mit einer Steigerung des Provisionsüberschusses um 6,3% auf 27,6 Mio. Euro verzeichnen wir auch hier ein weit überdurchschnittliches Wachstum: Die Provisionsspanne (0,94% zur DBS) liegt über 50% über dem der Verbandsvergleichswert 0,65 %).

Im Rahmen des Dienstleistungsgeschäftes hat sich auch das Wertpapiervermittlungsgeschäft, insbesondere die Vermittlung von Anlagen bei der Union Investment positiv entwickelt. Leichtere Erlössteigerungen konnten wir durch die Vermittlung von Krediten, Versicherungen, Bausparprodukten, Reisen und Immobilien erzielen.

Exzellenz im Zahlungsverkehr

Zum inzwischen bedeutendsten Standbein für unser Provisionsergebnis hat sich das Geschäftsfeld Zahlungssysteme entwickelt. Neben dem klassischen Zahlungsverkehr umfasst dieser Erfolg insbesondere die Aktivitäten rund um die kartengestützten Zahlungssysteme im sogenannten Händlerkundengeschäft - eine Domäne unserer Bank, die in dieser Form ihres Gleichen sucht. Wir bieten diese Leistungen direkt oder auch über unsere Tochtergesellschaften an. Die First Cash Solution GmbH feierte im vergangenen Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum.

10 Jahre First Cash Solution (1cs)

Die 1cs steht für optimale Bezahllösungen für Händlerkunden, Gastronomie und Hotellerie für deren stationären und eCommerce-Vertrieb. Das gesamte Lizenz-, Produkt- und Partnermanagement sowie die gesamte Technologie ist in Offenburg ansässig. Rd. 70 Kollegen sind in diesem Team beschäftigt.

Zu den Kunden zählen mittelständische und größere Filialisten, Franchiseorganisationen, Einkaufsgesellschaften oder große Firmen aus der Zahlungsverkehrsindustrie. Wir bieten modernste Technik, um das gesamte Spektrum der nationalen und internationalen Zahlungsmittel umzusetzen. Unsere Kunden kaufen, mieten oder leasen bei uns mobile oder stationäre Kartenakzeptanzterminals oder ganze Computerkassensysteme. Unsere Akzeptanzverträge sorgen dafür, dass alle nationalen und internationalen Bezahlarten (Kredit- und Debitkarten, Lastschriftverfahren usw.) angenommen und der Zahlungsfluss sicher abgewickelt wird. Und dies in allen wichtigen Währungen dieser Welt.

Payment strategisch erweitert - 130 Mitarbeiter in Offenburg, Dresden, Berlin und Würzburg

Nicht nur in Offenburg bei der First Cash Solution GmbH kümmern sich Experten um die Belange ihrer Händlerkunden.

Seit 2014 ist die POS Cashservice GmbH ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Volksbank in der Ortenau. 20 Mitarbeiter betreuen mehrere Tausend Händlerkunden. Der Vertrieb wird in Dresden ausschließlich digital organisiert. Experten steuern sämtliche Marketingaktivitäten digital und bieten den Kunden optimale Lösungen mittels eines eigenen eCommerce-Shops für deren Zahlungsverkehr an.

Die 2005 gegründete micropayment GmbH aus Berlin zählt zu den führenden „Payment-Service-Providern“ in Deutschland. Micropayment realisiert digitale Kassensysteme für Webshops und „orchestriert“ die zahlreichen Bezahlverfahren für den eCommerce-Händler. Viele dieser Bezahlverfahren werden durch die First Cash Solution erstellt bzw. abgewickelt. Nach vielen Jahren einer engen Zusammenarbeit im Wachstumsmarkt „eCommerce“ festigen wir durch die mehrheitliche Beteiligung der Volksbank in der Ortenau an der micropayment GmbH seit 1.1.2019 nun diese strategische Partnerschaft.

Ebenfalls seit Januar 2019 gehört die Firma Weiglein Computerkassen GmbH, Würzburg, zur starken Unternehmensgruppe der Volksbank in der Ortenau. Das 1962 gegründete Familienunternehmen betreut mit 10 Mitarbeitern mehrere Tausend Kunden aus Handel, Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen. Vertrieb, kundenindividuelle Konfiguration der Kassensysteme und höchste Serviceorientierung sind das Fundament für langjährige, zufriedene Kundenbeziehungen.

Durch unsere Beteiligungen nutzen wir die Stärke der Unternehmer vor Ort und gleichzeitig die Synergien durch die Unternehmensgruppe. Die Produkte und Dienstleistungen ergänzen sich perfekt. Somit verfügt die Bank über zwei weitere Standbeine in der Payment Wertschöpfungskette - mit Kassensystemen für den stationären Einzelhandel und Full-Service-Bezahl-dienstleistungen im E-Commerce. Eine exzellente Ausgangsbasis für weiteres Wachstum an allen Standorten.

Investitionen

Das Investitionsvolumen der Bank lag bei rd. 2,7 Mio. Euro und betraf sowohl Sachanlagen als auch immaterielle Anlagewerte - insbesondere Softwarelizenzen.

Die planmäßigen Abschreibungen betrugen 3,8 Mio. Euro und liegen deutlich höher als bei anderen Genossenschaftsbanken. Im Sinne einer Cash-Flow Betrachtung positiv zu bewerten – in der GuV muss dieser Betrag aber erst einmal verdient werden.

Insgesamt sind die anderen Verwaltungsaufwendungen im Jahr 2018 um 5,1% auf 15,9 Mio. Euro angestiegen. Größte Position hierbei sind Aufwendungen im IT-Bereich, Beiträge zu den Sicherungseinrichtungen des BVR und der der europäischen Sicherungseinrichtung, Prüfungskosten des BWGV und der Dt. Bundesbank sowie der Büro- und Geschäftsausstattung. Das sind über 40% der Verwaltungsaufwendungen, die nicht aktiv beeinflussbar sind. Die Verwaltungsaufwendungen entsprechen mit einer Quote von 0,54% in etwa dem Wert des Verbandsdurchschnitts (0,53%).

Personal und Sozialbereich

Ohne ein starkes Team wären all die Erfolge unmöglich. Zum Jahresende beschäftigen wir 439 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das sind 3 Personen weniger als im Vorjahr. 22 junge Menschen befinden sich in Ausbildung oder Studium.

Um Familie und Beruf harmonisch in Einklang zu bringen, nutzt ein sehr großer Teil unserer Mannschaft die Möglichkeiten einer Teilzeitbeschäftigung. Wir arbeiten im Modell der Vertrauensarbeitszeit, bieten vereinzelt Home-Office-Lösungen und eine ganze Reihe von freiwilligen Arbeitgeberleistungen an.

Über 40% unserer Kollegen sind seit über 25 Jahren bei „ihrer Volksbank“ tätig – dies bestätigt die hohe Identifikation mit der Bank und unterstreicht eindrucksvoll die Attraktivität der Volksbank in der Ortenau als Arbeitgeber.

Die Personalaufwendungen sanken trotz tariflicher Steigerungen erneut um 1,5 % bzw. 456 TEUR auf 29,9 Mio. Euro. Bereits im Geschäftsjahr 2017 verzeichneten wir einen deutlichen Rückgang über insgesamt 1,4 Mio. Euro. Die Quote der Personalaufwendungen zur durchschnittlichen Bilanzsumme liegt mit einem Wert in Höhe von 1,02 % noch geringfügig über der Aufwandsquote der Volksbanken/Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg (0,98 % %).

Bewertungsergebnis

Das Bewertungsergebnis mit – 4,9 Mio. Euro ist maßgeblich durch die Bildung von Vorsorgereserven nach 340 f HGB (4 Mio. Euro) beeinflusst. Das Bewertungsergebnis aus der Einzelbewertung von Kundenforderungen war sogar leicht positiv (+214 TEUR

Nach dem Bewertungsergebnis und dem Saldo der „sonstigen a.o. Erträge und Aufwendungen“ weisen wir ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 27 Mio. Euro oder 0,92 % (Vgl. BWGV 0,66 %) zur DBS aus.

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

Der Ausweis des „Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit“ wird aufgrund der Bildung der Vorsorgereserven mit 23,1 Mio. Euro ausgewiesen. Nach Steuern in Höhe von 6,2 Mio. Euro liegt der Jahresüberschuss mit 11,3 Mio. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Inklusive eines Gewinnvortrages aus dem Vorjahr - ein gutes Ergebnis.

Vielfältig engagiert - Soziales Engagement hat viele Gesichter

Die Volksbank wird in vorbildlicher Weise ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Aus tiefster Überzeugung engagieren sich die Mitarbeiter bereits im 6. Jahr unter ihrem Leitbildmotto „GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN“ und schenken damit bewusst etwas, das man NICHT kaufen kann: nämlich ihre ZEIT. Sie leisten ganz praktisch und konkret „Hilfe zur Selbsthilfe“ vor Ort. Insgesamt sind so seit 2014 um die 400 Projekte mit mehr als 5.000 Ehrenamtsstunden unterstützt worden.

Im gleichen Kontext führen wir auch die Verleihung unseres Sozialpreises „Herzenssache“ fort. Zum vierten Mal bietet die Bank sozial und ehrenamtlich engagierten Menschen, Vereinen und Institutionen in der Region eine große Bühne. Jährlich werden ca. 20.000 Euro in den Preis investiert. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 31.7.2019. unter https://www.volksbank-ortenau.de/wir-fuer-sie/engagement/soziales/herzenssachepreis.

Fast 100.000 € Spenden pro Jahr - neben der praktischen Hilfe streuen wir auch die finanzielle Hilfe in unterschiedlichste soziale Aufgaben. Beispielhaft genannt seien hier: die Stammzellentypisierungen von mehr als 200 potenziellen Spendern zur Heilung von Leukämie (10.000 €), elf Initiativen und Vereine erhielten 2018 insgesamt 27.500 € Weihnachtsspenden oder 38.000 € für Schulen aus dem Geschäftsgebiet.

Ausgezeichnete Anerkennung

Bereits zum vierten Mal in Folge – Leistung, Engagement, Anerkennung, kurz: LEA. Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg zeichnet kleine und mittlere Unternehmen für ihr freiwilliges gesellschaftliches Engagement aus. Er wird jährlich ausgelobt von Caritas, Diakonie und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg: www.lea-mittelstandspreis.de.

Die Initiative „unbehindert miteinander“ zeichnet Unternehmen aus, die Inklusion und Barrierefreiheit besonders gut umsetzen. 2018 wurde die Volksbank in der Ortenau gleich dreimal geehrt: für die Beratungscenter Oberkirch, Achern und Okenstraße (Offenburg):  www.unbehindertmiteinander.de

Genossenschaftlich organisiert

Dr. Stefan Scheringer als Aufsichtsrat wiedergewählt. Im Rahmen der Vertreterversammlung wurde Aufsichtsrat Dr. Stefan Scheringer, (Geschäftsführer Meiko Maschinenbau GmbH & Co.KG) mit einem eindeutigen Votum für die nächsten fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.

Foto: Volksbank in der Ortenau eG // Bildunterzeile: v.l. Markus Dauber (Vorstandsvorsitzender Volksbank in der Ortenau), Dr. Stefan Scheringer (einstimmig als Aufsichtsrat bestätigt), Karl-Hans Petersen-Fritz (Aufsichtsratsvorsitzender) Clemens Fritz (Vorstand Volksbank in der Ortenau), Daniel Huber (stv. Aufsichtsratsvorsitzender), Andreas Herz (Vorstand Volksbank in der Ortenau)
Foto: Volksbank in der Ortenau eG