Volksbanken wollen gemeinsam Zukunft gestalten

Aus der Volksbank in der Ortenau eG und der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau soll die „Volksbank eG im Südwesten“ werden.

Offenburg / Villingen-Schwenningen, 26.03.2020

Im Rahmen einer Web-Pressekonferenz aus Anlass des Kontaktverbotes anlässlich der derzeitigen Corona-Krise, geben die Vorstandsvorsitzenden Markus Dauber (Volksbank in der Ortenau eG) und Joachim Straub (Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau) einen Überblick über den aktuellen Stand der Fusionsverhandlungen.

Die wesentlichen Eckpunkte zur Verschmelzungsabsicht und der neue Name stehen: Aus der Volksbank in der Ortenau eG und der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau wird die „Volksbank eG im Südwesten“.

Trotz der derzeitigen Einschränkungen durch die Corona-Krise arbeiten die Vorstände beider Banken im Rahmen der Sondierungsgespräche an einer zukunftsweisenden Strategie, um ihre Kräfte zu einer der größten und leistungsfähigsten Volksbanken in Deutschland zu bündeln.

Neuer Markenname steht für neue Chancen

„Wir wollen mit dem neuen Markennamen auch einen Aufbruch in eine neue Zeit des genossenschaftlichen Bankings in unseren Regionen signalisieren. Die von uns erarbeitete Strategie gewährleistet durch die dezentralen Strukturen noch mehr Flexibilität und Geschwindigkeit in den Kundenprozessen. Die herausgearbeiteten Synergien können die Ertrags- und Eigenkapitalsituation der Bank stärken, die die Basis für weiterhin überdurchschnittliches Wachstum darstellt. „Die Marktbearbeitung soll in 2 großen Regionalmärkten untergliedert in insgesamt 7 Marktbereichen organisiert werden. Wir sind sicher, dass wir so die Nähe zu unseren Kunden und Mitgliedern erhalten – zudem bietet eine größere Bank die Möglichkeit, die Kompetenzen in den Regionen zu stärken.

Veränderungstreiber bedingen „mehr Schwungmasse“

Unabhängig von der aktuellen Extremsituation (Corona-Virus-Pandemie), sehen sich alle Banken einer ganzen Reihe von Herausforderungen ausgesetzt. Die stetig steigenden Anforderungen der Regulierung, sehr hohe Investitionskosten im Rahmen der Digitalisierung sowie die dauerhafte Niedrigzinsphase erzwingen erhebliche Produktivitätsfortschritte in der gesamten Finanzindustrie und führen bundesweit zu immer größeren Einheiten.

„Ohne mehr Schwungmasse für unternehmerische Innovationen wird es nicht gelingen auch in 5 oder 10 Jahren noch ertragreich und attraktiv für die Mitglieder und Kunden zu sein. Ein „weiter so“ wird in keinem der Zukunftsszenarien möglich sein. Dies haben auch die Arbeitsgruppen des Bundesverbandes der Volksbanken Raiffeisenbanken in ihrer Strategiearbeit im Rahmen der „Strategieagenda 2030“ deutlich herausgearbeitet. Mit der beabsichtigten Fusion reagieren wir frühzeitig auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und gestalten vorausschauend und aktiv die Veränderung“, sind sich die Vorstände sicher.

Die Fusion stellt einen Aufbruch zu einer regional orientieren und dezentral organisierten großen Volksbank dar. Nicht nur die Menschen passen sehr gut zusammen – insbesondere die bisherige Geschäftspolitik der beiden Banken ist vergleichbar und stark durch den aktiven Gestaltungswillen, hoher Verbundenheit mit der Region und unternehmerischem Denken geprägt. Beide Volksbanken arbeiten seit vielen Jahren eng im Kreditgeschäft und dem Zahlungsverkehr zusammen und tauschen sich regelmäßig bilateral und in Arbeitsgruppen der genossenschaftlichen Finanzgruppe aus. Die Verantwortlichen kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Im Rahmen eines Treffens haben sich die Aufsichtsräte persönlich kennengelernt, ausgetauscht und gehen den Weg in eine gemeinsame Zukunft aus Überzeugung mit. Bei einer gemeinsamen Führungskräfteklausur haben sich die Bereichsleiter kennengelernt und gemeinsam Zukunftsthemen diskutiert und Erfolgsfaktoren bewertet. „Wir sind uns sicher: Die Menschen passen sehr gut zusammen!“, schildert Markus Dauber seine Eindrücke.

Besser gemeinsam als jeder alleine

„Nicht nur die zahlreichen Herausforderungen, die wir in „normalen“ Zeiten zu bewältigen haben sondern auch die aktuelle Extremsituation, die durch die Corona-Virus-Pandemie ausgelöst wurde und von der wir alle noch nicht wissen welche Folgen diese Verwerfungen für Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und auch die Finanzbranche haben, zeigen deutlich, dass wir die vielfältigen Aufgaben „besser gemeinsam als jeder alleine“ schaffen.

„Die derzeit eingeschränkten Möglichkeiten sich persönlich zu treffen führen dazu, dass wir uns im Vorstand regelmäßig im „virtuellen Sitzungszimmer“ in Webkonferenzen treffen und die Aufgaben und nächsten Schritte eng abstimmen. Das klappt trotz der Entfernung ausgesprochen gut. Ein Beweis, dass räumliche Entfernung für ein erfolgreiches Miteinander kein Hindernis ist – auch wenn wir uns auf das nächste mögliche persönliche Treffen freuen. Ein hohes gegenseitiges Vertrauen der Beteiligten aus Vorstand, Führungskräften und auch des Aufsichtsrates sind die Basis der guten Zusammenarbeit auch in turbulenten Zeiten“, beschreibt Joachim Straub die aktuelle Arbeitssituation.

Zahlreiche Vorteile für Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter: #neuenähe

Beide Banken verfügen bereits heute über ähnliche Strategien. Insbesondere die ambitionierten Kreditstrategien beider Häuser stehen für Wachstum und Innovation im Mittelstand. Die Volksbank eG im Südwesten wird durch Nutzung der Größenvorteile auch für die Zeit nach der Corona-Krise einer der wichtigsten Finanzierungspartner in den Regionen sein – mit noch mehr Möglichkeiten ihre mittelständischen Kunden zu begleiten und auch größere Finanzierungen zusagen zu können.

Immer wieder werden die Berater beider Banken - im jetzt noch wichtigeren Fördermittelsegment - ausgezeichnet. Spezialisierungen im Bereich des Anlage- und Depotgeschäftes, den Zahlungssystemen, den digitalen Angeboten und Vertriebskanälen sowie im Nachhaltigkeitsmanagement werden deutliche Vorteile für alle Kunden bieten. Die nachhaltige Ertragsstärke sichert zudem dauerhaft eine angemessene Dividende für die Mitglieder.

Aus Sicht der Arbeitnehmer ist eine der größten Volksbanken in Deutschland ein attraktiver Arbeitgeber mit zahlreichen Karrieremöglichkeiten. Die vereinbarte Wachstumsstrategie stellt sicher: Jeder wird gebraucht! Fusionsbedingte Kündigungen wird es nicht geben.

Neu ist: Die Mitarbeiter werden künftig 1/3 aller Mandate im Aufsichtsrat der Bank stellen. Somit können Sie noch direkter an der Zukunft der Volksbank im Südwesten mitarbeiten.

Für die Regionen unterstreichen beide Vorstände die Zusage unverändert das hohe gesellschaftliche Engagement beizubehalten und auch künftig finanziell und ideell Schulen, Vereine und Institutionen in den Regionen zu unterstützen. Die Volksbank in der Ortenau vergibt seit Jahren unter Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble den höchstdotierten Sozialpreis in Baden-Württemberg. Dieses Konzept wird übernommen und ausgeweitet. Kunden- und Mitgliederforen sorgen für Präsenz in den Teilmärkten und fördern die Identität und Vernetzung zwischen den Mitgliedern und Kunden sowie den Verantwortlichen der Genossenschaftsbank.

Doppelsitz in Offenburg und Villingen-Schwenningen

Die fusionierte Genossenschaft soll ihren juristischen Sitz in Offenburg und in Villingen-Schwenningen haben.

Nach den Zahlen per Ende 2019 wird sie von rund 115.000 Mitgliedern getragen und damit eine der mitgliederstärksten Institutionen im Südwesten werden. Die Mitglieder werden im Verhältnis 200:1 die gemeinsame Vertreterversammlung und damit das höchste Organ der Genossenschaft stellen. Die Vertreterversammlungen sollen im jährlichen Wechsel in der Region Offenburg und Villingen-Schwenningen stattfinden.

Der Aufsichtsrat der Bank wird sich in der Startaufstellung aus 30 Mitgliedervertretern sowie 15 Arbeitnehmervertretern zusammensetzen. Die Arbeit des Aufsichtsrates wird im Gesamtgremium und in Fachausschüssen (Kredit-, Prüfungs-, Präsidialausschuss) organisiert.

Geleitet wird die Volksbank im Südwesten von den heutigen 6 Vorständen Clemens Fritz, Andreas Herz (Volksbank in der Ortenau eG) sowie Ralf Schmitt und Daniel Hirt (Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau). Markus Dauber und Joachim Straub werden Co-Vorstandsvorsitzende.

„Gemeinsam Zukunft gestalten. Morgen kann kommen.“ – die Markenbotschaft der Volksbank eG im Südwesten verbreitet Zuversicht und Aufbruchstimmung in herausfordernden Zeiten.

  Volksbank in der Ortenau eG
Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau Volksbank eG im Südwesten
Bilanzsumme 3.445 Mio. Euro 4.672 Mio. Euro 8.117 Mio. Euro
Forderungen an Kunden 2.710 Mio. Euro 2.773 Mio. Euro 5.483 Mio. Euro
Verbindlichkeiten ggü. Kunden 2.267 Mio. Euro 3.054 Mio. Euro 5.321 Mio. Euro
Betriebsergebnis vor Bewertung 32,6 Mio. Euro 42,3 Mio. Euro 74,9 Mio. Euro
Cost Income Ratio
60,7 % 57,1 %  
Eigenkapital 356 Mio. Euro 398 Mio. Euro 754 Mio. Euro
Großkreditgrenze 38,6 Mio. Euro 44,1 Mio. Euro 82,7 Mio. Euro
Mitglieder 61.369 53.685 115.054
Kunden 122.000 116.000 238.000
Mitarbeiter 483 490 973
Anzahl der Filialen 20 17 37
Der Vorstand v.l.: Ralf Schmitt, Andreas Herz, Joachim Straub, Markus Dauber, Clemens Fritz und Daniel Hirt.
Der Vorstand v.l.: Ralf Schmitt, Andreas Herz, Joachim Straub, Daniel Hirt, Markus Dauber und Clemens Fritz.
Joachim Straub (links) und Markus Dauber (rechts) werden Co-Vorstandsvorsitzende.
Aus der Volksbank in der Ortenau eG und der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau soll die „Volksbank eG im Südwesten“ werden.

Fotos der Vorstände

Volksbank in der Ortenau eG

Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau