Mehl, Zucker, Öl und Butter: Die Volksbank in der Ortenau hat der Offenburger Tafel Waren im Wert von 5000 Euro gespendet. Diese hat nach zwei Wochen Pause wieder geöffnet.
Die Volksbank in der Ortenau hat der Tafel Offenburg Lebensmittel im Wert von insgesamt 5000 Euro gespendet. Mehl, Zucker, Öl und Butter finden sich nun kistenweise in den Lagerräumen des Tafelladens Am unteren Mühlbach 1.
„Wir sind der Tafel schon immer eng verbunden, im vergangenen Jahr war sie auch für den Herzenssache-Preis nominiert“, erzählte Thomas Huber von der Volksbank, Bereichsleiter, am Mittwoch bei der Spendenübergabe in den Räumlichkeiten der Offenburger Tafel. „Als die Tafel wieder geöffnet hat, habe ich spontan mit Ilse Herberg telefoniert und ihr die Lebensmittelspende zugesagt.“ Mit der kurzfristigen Spende könne jedem ein schönes Osterfest ermöglicht werden, auch jenen Menschen, denen es finanziell weniger gut geht, betonte Huber.
Ilse Herberg, Mitbegründerin der Offenburger Tafel und stellvertretende Vorsitzende, freute sich riesig über die Spende und auch darüber, dass die Tafel nach zweiwöchiger Pause wieder geöffnet hat. Abgaben von Lebensmittelmärkten sind laut Herberg etwas zurückgegangen, allerdings ist sie trotzdem zufrieden mit den Spenden – Ware gebe es genug.
1500 Familien
„Die Kunden waren am Anfang noch etwas zurückhaltend, es war nicht so viel los“, berichtete Herberg. „Vielleicht haben die Menschen Angst vor der Krankheit, oder die Öffnung des Tafelladens hatte sich noch nicht so weit rumgesprochen.“ Am Montag vergangene Woche war zum ersten Mal nach der zweiwöchigen Pause wieder geöffnet. Herberg hofft, dass sich die Öffnung noch weiter herumspricht. „Wir sprechen immerhin 1500 Familien in Offenburg, Oberkirch und Gengenbach an“, so Herberg.
Sie bedankt sich nicht nur bei der Volksbank für die Spende, sondern auch beim Ortenaukreis und der Stadt Offenburg, die eine versuchsweise Öffnung des Tafelladens erst möglich gemacht hätten: „Stadt und Kreis unterstützen uns mit zwei mal zwölf Mitarbeitern, die uns in zwei Schichten aushelfen. Außerdem kommen die Spuckschutzscheiben und die Mundschutzmasken auch von der Stadt“, erzählte Herberg. Absolut einwandfreie Hygiene sei das oberste Gebot.
Die Tafel-eigenen Helfer sind natürlich auch noch mit dabei, allerdings gebe es aktuell mehr zu tun, als sonst: „Die Lebensmittel müssen vorher verpackt werden“, so Herberg. Eine freie Wahl beim Einkauf gebe es in dieser Form also nicht mehr. „Es gibt drei vorbereitete Tüten: eine mit Brot und Backwaren, eine mit Milchprodukten und eine mit haltbaren Lebensmitteln. Obst und Gemüse können noch gewählt werden“, erklärte Wolfhart von Zabiensky, Vorsitzender der Tafel Baden-Württemberg, das Prozedere.
Anfangs sei diese Form des Einkaufens für die Kunden noch befremdlich gewesen, allerdings würden sich die Menschen daran gewöhnen: „Das wird in allen Tafelläden, die geöffnet haben, in der aktuellen Situation so gehandhabt“, sagte von Zabiensky. Für alle Tüten und das Obst und Gemüse zahlen die Kunden nach Angabe des Tafel-Vorsitzenden rund sechs bis acht Euro, „im Supermarkt wären es 50 Euro“.
Die Menge entspreche in etwa einem Wocheneinkauf. „Bei Großfamilien ist natürlich mehr in der Tüte drin“, sagte Herberg. „Wir schauen darauf, dass trotz eines kleineren Sortiments wie im Supermarkt jeder Kunde an jedem Tag ungefähr die gleiche Ware in seinen Tüten vorfindet“, so von Zabiensky.
INFO: Der nächste Öffnungstag des Tafelladens ist Mittwoch, 15. April, von 10 bis 16 Uhr.