Die Volksbank eG – Die Gestalterbank hat gemeinsam mit dem Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar ein Bildungsangebot, speziell für Schulklassen, entwickelt. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen die Natur erfahrbar und verständlich werden zu lassen – hierbei steht ganz besonders der Moorschutz im Vordergrund.
Zentrales Ziel des Moorschutzes ist es, vorgeschädigte Moore zu renaturieren, damit sie ihre natürlichen Funktionen wieder wahrnehmen können. Durch geeignete Maßnahmen können viele der negativen Auswirkungen wieder rückgängig gemacht und so ein wesentlicher Beitrag zum Klima- und Naturschutz geleistet werden. Die Renaturierung und der Schutz dieser sensiblen Ökosysteme trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen.
Bereits im Jahr 2018 hat die Volksbank eG – Die Gestalterbank ihr Projekt „GestalterMoor“ gestartet und seit dort das Moor in der Flur „See“ südlich von Bad Dürrheim renaturiert. Mit umfangreichen Maßnahmen wurde das geschädigte Moor wiederhergestellt und die Funktionalität verbessert. Z. B. mit dem Einbau von Grabensperren, um die im Moor vorhandenen Gräben zu verschließen. Damit wurde der Abfluss von Wasser verzögert und so das Moor Jahr für Jahr Stück für Stück wieder vernässt.
Das Bildungsangebot von der Volksbank eG – Die Gestalterbank und dem Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar steht ganz unter dem Motto „Moor erleben“. Rund einen halben Tag sind die Schulklassen im Moor unterwegs und können an verschiedenen Stationen die unterschiedlichen Biotope erleben. In einem Rundgang durch das Moor wird den Kindern und Jugendlichen anschaulich erklärt, warum Moore so wichtig für unser Klima sind und welche seltenen Tier- und Pflanzenarten in Mooren heimisch sind.
"Die Volksbank eG – Die Gestalterbank ist stolz darauf, einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Feuchtgebiete zu leisten", sagt Bianca Federmann, Unternehmensentwicklung der Volksbank. "Eine Moor-Renaturierung ist von großer Bedeutung, um die natürlichen Funktionen der Moore wiederherzustellen und ihre positive Auswirkung auf das Klima und die Biodiversität zu maximieren.“
Hintergrundinformationen:
Warum Moore und was hat das mit dem Klima- und Naturschutz zu tun?
Natürliche Moore und Moorböden speichern weltweit rund doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder dieser Erde zusammen. Da sie im Vergleich zu den Wäldern jedoch nur eine geringe Landfläche einnehmen (ca. 3 %), sind sie die effektivsten Kohlenstoffspeicher und haben als solche eine positive Wirkung auf das Klima.
Auf der anderen Seite sind in Deutschland über 90 % der Moore gestört. Insgesamt emittieren ca. 18.000 km² Moorfläche in Deutschland 45,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Das sind ca. 5,1 % der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. In Süddeutschland sind es sogar 95 %. Somit sind entwässerte Moore, neben dem Energiesektor, die größte Einzelquelle für Treibhausgase.
Durch in der Vergangenheit angelegte Gräben beispielsweise, sinkt der Wasserstand und der Torf beginnt sich zu zersetzen. Dadurch werden die im Moor gebundenen klimaschädlichen Gase Kohlenstoffdioxid (CO2) , Lachgas (N2O) und Methan (CH4) freigesetzt. Aus dem Kohlenstoffspeicher wird somit eine Treibhausgasquelle. Daneben wird die natürliche Wirkung des Wasserspeichers und die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren negativ beeinflusst.
Aktiv gestalteter Moorschutz durch Renaturierungsmaßnahmen, wie den Bau von Spundwänden in den Entwässerungsgräben, trägt daher nicht nur zur zukünftigen CO2 –Reduktion bei. Intakte Moore tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei, indem sie einer Vielzahl gefährdeter sowie speziell angepasster Arten und Lebensgemeinschaften einen Lebensraum bieten. Sie gewährleisten einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt und schützen das Grundwasser vor Nährstoffeinträgen – also ein Mehrgewinnermodell für unseren Lebensraum. Es gibt also genug gute Gründe sich für den Moorschutz einzusetzen.