Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg – Die Volksbank eG – Die Gestalterbank ist mit einer Aktion im „GestalterMoor“ mit dabei

25.09.2023

Unter dem Motto „Jede Tat zählt“ fanden die Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg statt. Klimabewusstes und nachhaltiges Handeln sichtbar und erlebbar machen ist das zentrale Anliegen der landesweiten Aktionstage. Die Volksbank eG – Die Gestalterbank war aktiv mit ihrem Projekt „GestalterMoor“ mit dabei und bekam sogar Besuch von Umweltministerin Thekla Walker MdL.

Zentrales Ziel des Moorschutzes ist es, vorgeschädigte Moore zu renaturieren, damit sie ihre natürlichen Funktionen wieder wahrnehmen können. Durch geeignete Maßnahmen können viele der negativen Auswirkungen wieder rückgängig gemacht und so ein wesentlicher Beitrag zum Klima- und Naturschutz geleistet werden. Die Renaturierung und der Schutz dieser sensiblen Ökosysteme trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen.

Bereits im Jahr 2018 hat die Gestalterbank ihr Projekt „GestalterMoor“ gemeinsam mit dem Partner, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU), Nürtingen, gestartet und seit dort das Moor in der Flur „See“ südlich von Bad Dürrheim renaturiert. Mit umfangreichen Maßnahmen wurde das geschädigte Moor wiederhergestellt und die Funktionalität verbessert. Unter der fachgerechten Anleitung der HfWU erfolgte der Einbau von Grabensperren, um die im Moor vorhandenen Gräben zu verschließen. Damit wurde der Abfluss von Wasser verzögert und so das Moor Jahr für Jahr Stück für Stück wieder vernässt.

Ganz unter dem Motto „Moor erleben“ konnte sich Umweltministerin Thekla Walker MdL, in einem Rundgang durch das Moor anschaulich erklären lassen, warum Moore so wichtig für unser Klima sind und welche seltenen Tier- und Pflanzenarten in Mooren heimisch sind. An verschiedenen Stationen an unterschiedlichen Biotopen konnte sich die Ministerin zeigen lassen, wie die Volksbank-Mitarbeiter:innen ehrenamtlich aktiv beim Verschließen der Gräben mitgeholfen, geschädigte Sperren repariert haben, um anschließend die Überwallung mit Torf vorzunehmen.

„Die Arbeiten im Moor sind nicht nur höchst effektiv, sie machen auch noch wahnsinnig viel Spaß. Bohren, schleppen, schaufeln und dabei ein tiefes Verständnis für den Moor- und Naturschutz zu erhalten ist äußerst wertvoll. Mit den eigenen Händen aktiv Nachhaltigkeit zu gestalten und gemeinsam mit Kolleg:innen für den Klimaschutz in der Region einen Beitrag zu leisten, ist ein großartiges Gefühl und eine große Motivation“, erklärt Thomas Bader, Bereichsleiter Unternehmensentwicklung/Marketing der Volksbank.

„Die Volksbank eG – Die Gestalterbank verpflichtet sich zum Schutz unserer Umwelt und zur Förderung nachhaltiger Praktiken“, sagt Alexander Müller, Vorstandsvorsitzender der Volksbank. „Die erfolgreiche Renaturierung des „GestalterMoores“ in Bad Dürrheim ist nur ein Beispiel für unser aktives Engagement für die Schaffung einer nachhaltigen Zukunft. Eine Moor-Renaturierung ist von großer Bedeutung, um die natürlichen Funktionen der Moore wiederherzustellen und ihre positive Auswirkung auf das Klima und die Biodiversität zu maximieren.“

Hintergrundinformationen

Warum Moore und was hat das mit dem Klima- und Naturschutz zu tun?

Natürliche Moore und Moorböden speichern weltweit rund doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder dieser Erde zusammen. Da sie im Vergleich zu den Wäldern jedoch nur eine geringe Landfläche einnehmen (ca. 3 %), sind sie die effektivsten Kohlenstoffspeicher und haben als solche eine positive Wirkung auf das Klima.

Auf der anderen Seite sind in Deutschland über 90 % der Moore gestört. Insgesamt emittieren ca. 18.000 km² Moorfläche in Deutschland 45,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Das sind ca. 5,1 % der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. In Süddeutschland sind es sogar 95 %. Somit sind entwässerte Moore, neben dem Energiesektor, die größte Einzelquelle für Treibhausgase.

Durch in der Vergangenheit angelegte Gräben beispielsweise, sinkt der Wasserstand und der Torf beginnt sich zu zersetzen. Dadurch werden die im Moor gebundenen klimaschädlichen Gase Kohlenstoffdioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) freigesetzt. Aus dem Kohlenstoffspeicher wird somit eine Treibhausgasquelle. Daneben wird die natürliche Wirkung des Wasserspeichers und die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren negativ beeinflusst.

Aktiv gestalteter Moorschutz durch Renaturierungsmaßnahmen, wie den Bau von Spundwänden in den Entwässerungsgräben, trägt daher nicht nur zur zukünftigen CO2 –Reduktion bei. Intakte Moore tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei, indem sie einer Vielzahl gefährdeter sowie speziell angepasster Arten und Lebensgemeinschaften einen Lebensraum bieten. Sie gewährleisten einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt und schützen das Grundwasser vor Nährstoffeinträgen – also ein Mehrgewinnermodell für unseren Lebensraum. Es gibt also genug gute Gründe sich für den Moorschutz einzusetzen.

Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg
Ministerin Thekla Walker beim Besuch des „GestalterMoores“ in Bad Dürrheim im Rahmen der Nachhaltigkeitstage zusammen mit den beiden Vorstandsvorsitzenden der Volksbank eG – Die Gestalterbank, Alexander Müller und Joachim Straub sowie Thomas Bader und Thomas Huber, beide Bereichsleiter der Volksbank eG und Prof. Dr. Markus Röhl von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Nürtingen, beim aktiven „Moor erleben“. (v.l. Prof. Dr. Markus Röhl, Joachim Straub, Ministerin Thekla Walker, Alexander Müller, Thomas Bader und Thomas Huber)